Verkleidung als Vampir – Kostüme und Perücken
Der Vampir-Hype reißt nicht ab. Auch heute sind Vampire in Verfilmungen, Büchern, Online Rollenspielen und als Verkleidung noch sehr beliebt. Warum ist das so?
Vampir als Halloween- oder Faschingskostüm
Schlägt man im Herbst oder Frühjahr die Prospekte der Warenhäuser auf, werden zahlreiche Kostümierungen für Kinder und Erwachsene angeboten. Ein Vampir-Outfit gehört zu den Klassikern, da man sich mit einfachen Mitteln verwandeln kann und das Kostüm für Mann und Frau gleichermaßen tragbar ist. Dank zahlreichen kindgerechten Animationsfilmen mit Vampiren und Fledermäusen haben auch die Kleinen ihre Freude an den Kostümen. Zum typischen Aussehen eines Vampirs gehören eine fahle Haut, spitze, herausragende Eckzähne von denen Blut tropft, schwarze Haare sowie ein bodenlanges, schwarzes Cape. Hier kann man noch weiter ins Detail gehen, zum Beispiel mit Kontaktlinsen, einem hohen Stehkragen und einem weißen Rüschenhemd. Allgemein wird die Kleidung eher altertümlich gewählt, was die Entstehung des Mythos der Vampire zur Ursache hat.
Von blutrünstigen Göttern zu Graf Dracula
Bereits im antiken Indien sowie in China ging man davon aus, dass Blut die Nahrung der Götter sei, so zum Beispiel bei der Göttin Kali. Als Göttin des Todes verbindet man mit ihr nicht nur Zerstörung, sondern auch Neuentstehung und Transformation. Sie wird ikonisch unter anderem mit einer Schale mit Blut dargestellt. Ihre Eigenschaften weisen Parallelen zu Vampirgestalten auf. Eine auf dem amerikanischen Kontinent lebende Fledermausart ernährt sich ausschließlich vom Blut anderer Säugetiere oder von Vögeln. Ihr gehören 3 Gattungen an, der Kammzahnvampir, der Gemeine Vampir und der Weißflügelvampir. Ähnlichkeiten zu Vampirgestalten weisen sie in sofern auf, dass sie nachtaktiv sind, Blut saugen und in Höhlen leben. In Europa wurden Vampire weniger personifiziert, sondern beispielsweise ein Hund oder eine Katze als Stellvertreter der Schreckenskreaturen erkoren. Im 18. Jahrhundert wurde angenommen, Vampire seien reale Wesen. Ärzte verfassten wissenschaftliche Abhandlungen über sie und ihre Merkmale. In dieser Zeit entstanden die vermeintlichen Methoden um sich vor Vampiren zu schützen. Getötet werden könnten sie demnach nur mit Patronen aus Silber, einem Holzpflock in ihr Herz oder durch das Köpfen. Die Menschen schützten sich mit Weihwasser, Knoblauch und Kruzifixen vor Vampiren. Die Mythen spalteten Gut und Böse, bis 1890 der fiktive Graf Dracula den Grundstein für das Aussehen von vermenschlichten Vampiren legte. Die eingefallenen Augen, die fahle Haut und die Kleidung werden heute noch als Äußerlichkeiten eines Vampirs gedeutet. Der echte Vlad Dracula lebte im 15. Jahrhundert in Rumänien und war kein Vampir.
Der Vampir-Hype
Seit den erfolgreichen Romanen und Verfilmungen der Twilight-Saga und US-Serien wie TrueBlood ist das attraktive Bild der Vampire populär geworden. Die Begeisterung ging teilweise so weit, dass sich Teenager und Erwachsene zum Vergnügen wie Vampire kleideten und sich dementsprechend verhielten. Dies führte zu immer größeren Gruppierungen, die sich auf organisierten Events trafen, um sich auszutauschen und Vampire zu zelebrieren. Ähnliche Treffen waren bereits in der Gothic Szene beliebt und kamen nicht erst in den letzten Jahren hervor. Inzwischen gibt es zahlreiche Vampiranhänger die sich unter anderem in Internetforen begegnen. Merchendiseprodukte wie Bettwäsche, Bekleidung oder Kosmetik verkaufen sich erfolgreich. Dass die Fanartikel hauptsächlich auf weibliche Konsumenten abzielt, liegt an der Darstellung der Vampire als Person. Heute ist der Vampir-Hype deutlich abgeflaut und zahlreiche Parodien auf die Vampir-Filme sorgen dafür, dass diese eher belächelt werden.
Was macht Vampire so anziehend?
In Filmen werden Vampire oft als geheimnisvoll und attraktiv dargestellt. Trotzdem geht von Ihnen eine Gefahr aus. Sie haben übermenschliche Kräfte wie einen hypnotischen Blick der Verführung und können Gedanken lesen. Manchmal können sie fliegen, oder sehr schnell laufen. Oft haben sie ausgeprägte kämpferische Fähigkeiten und ihre Haut verträgt keine oder nur wenig Sonnenstrahlen. All diese Eigenschaften wirken auf Menschen gleichermaßen anziehend wie angsteinflößend. Besonders auf Frauen sollen die Vampire in Filmen und Serien einen bestimmten Eindruck machen. Essenziell ist, dass Vampire körperlich nicht altern, gleichzeitig aber einen meist mehrere Hundert Jahre alten Geist beherbergen. Der Vampir ist reich an Lebenserfahrung und bringt Höflichkeit und Anstand mit. Ganz im Stil des wohlerzogenen Prinzen, der die Prinzessin auf Händen trägt. Andererseits geben sich die Vampir-Männer eher distanziert und unnahbar. Als Außenseiter mit Geheimnissen und unwiderstehlichem, oft etwas verwegenem Aussehen zieht er die Frau gerade zu an. Der Blutdurst und die Unberechenbarkeit der Vampire wecken unbewusst Wünsche oder Ängste bei Menschen, die beim Anblick eines Vampirs zum Vorschein kommen. Auch die sexuelle Seite spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Vampire seien sehr gute Liebhaber und der Biss eines Vampirs in den entblößten Hals sei stets mit Lust verbunden. Wie bereits erwähnt sagt man Vampiren nach, sie können in die Gedanken der Menschen eindringen und seien wahre Verführungskünstler.
Fazit
Da sich das Bild des Vampirs bereits durch Jahrhunderte entwickelt hat, wird der Mythos noch viele Jahre bestehen bleiben. Immer wieder werden Fälle von angeblichem Vampirismus gemeldet und wissenschaftlich untersucht. Da es allerdings keine Beweise für echte Vampire gibt, wird das Bild einer Vampirgestalt weiterhin durch Medien und die Fantasie der Menschen geschaffen.